Erinnerung an die Opfer der terroristischen Morde von Hanau, 19.02.2020

Quelle Bündnis gegen Rechts, abgerufen am 14.02.2021

Mahnwache, Freitag, 19.02.2021, 17:00 Uhr Platz der Deutschen Einheit, Braunschweig

Wir klagen an und fordern Taten statt Worte: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen!
Wir trauern und erinnern an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.
Ein Jahr danach – was in offiziellen Gedenkveranstaltungen nicht gesagt wird:
Die Angehörigen, die Betroffenen sprechen über das Versagen der Behörden – vor, während und nach der Tat, über die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe und die Kälte der Bürokratie. Es geht um das Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht, um die Unwilligkeit und Schludrigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren, bei dem Ernstnehmen neuer Bedrohungslagen, beim Schutz. Es geht um die Respektlosigkeiten und herabwürdigenden Gesten von Beamtinnen, Vertreterinnen von Behörden und Polizei gegenüber Angehörigen und Überlebenden und selbst gegenüber den Toten. Sie sprechen über den Normalzustand von institutionellem Rassismus.
Die Namen der Opfer unvergessen machen:
Ihre Namen sollen erinnern und mahnen, den rassistischen Normalzustand im Alltag, in den Behörden, den Sicherheitsapparaten und überall zu beenden. Der rassistische Anschlag war auch ein Ergebnis der rechten Hetze von Politiker*innen, Parteien und Medien. Behörden und Sicherheitsapparate haben ihn durch ihre strukturelle Inkompetenz und Ignoranz weder verhindert noch aufgeklärt.
Es sind diese fließenden Formen rechten Terrors, die in den Handlungen Einzelner ihre mörderische Zuspitzung und Folge finden und damit niemals Einzeltaten sind.
Schluss damit! Damit die von rechtem Terror Betroffenen keine Angst mehr haben müssen, muss es politische Konsequenzen geben. Rassismus, egal in welcher Form, darf nicht geduldet, verharmlost oder ignoriert werden.
Die Angehörigen, die Überlebenden, die Betroffenen sollen das Wort erhalten. Sie haben dafür gesorgt, dass die Namen der Opfer bekannt sind – und nicht der des Täters. Sie waren unbequem und haben selbst recherchiert. Sie wurden hingehalten, aber sie haben nicht geschwiegen. Sie haben Öffentlichkeit geschaffen. Sie haben gelitten und sich gegenseitig getröstet, beruhigt und gestärkt. Sie sind sichtbar und ihre Stimmen sind überall zu hören.
Wir stehen zusammen, verstärken diese Stimmen solidarisch und kämpfen gemeinsam.


Gegen die Angst. Für das Leben. Erinnern heißt verändern!
Mahnwache, Freitag, 19.02.2021, 17:00 Uhr
Platz der Deutschen Einheit, Braunschweig


Hinweis: Wir achten auf Sicherheit – bitte Mund-, Nasenschutz tragen und
Sicherheitsanstände einhalten!
Bündnis gegen Rechts, Leopoldstraße 23, 38100 Braunschweig info@buendnisgegenrechts.net

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